Zurück auf die Schulbank und selbst einmal in die Rolle des Schülers schlüpfen hieß es für fünfundzwanzig Lehrer aus der Region beim Lions-Quest-Seminar „Erwachsen werden“ organisiert vom Lions Club Remchingen-Pfinztal. Die Referentin des dreitägigen Seminars Ursula Bräunlein meinte: „Reines Fachwissen zu vermitteln reicht heute längst nicht mehr aus, um ein guter Lehrer zu sein“. Sie gab wichtige Tipps für eine harmonische Klassengemeinschaft, die Bereitschaft der Schüler Verantwortung zu übernehmen und ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Einen dicken Ordner voller Unterrichtsmaterial nahm jeder Teilnehmer ebenfalls mit und so formulierte zum Beispiel Ingrid Zerr von der Königsbacher Willy-Brandt-Realschule: „Wir waren alle sehr begeistert“. Nicht ohne Grund haben Schulen, die mit dem Präventionsprogramm arbeiten, weniger Probleme mit Gewalt und Suchtgefahren.
Obwohl seit 15 Jahren regelmäßig Einführungsseminare von Lions Clubs finanziert werden, ist die Warteliste immer noch lang. Deshalb engagiert sich 2015 allein der Lions Club Remchingen-Pfinztal
mit mehr als 6.000 Euro für diese „gute Sache“, von der sowohl Lehrer als auch Schüler profitieren.
Im Mittelpunkt des Unterrichts mit „Erwachsen werden“ steht die planvolle Förderung der sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Diese werden nachhaltig dabei unterstützt, ihr
Selbstvertrauen und ihre kommunikativen Fähigkeiten zu stärken, Kontakte und positive Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, Konflikt- und Risikosituationen in ihrem Alltag angemessen zu begegnen
und konstruktive Lösungen für Probleme, die gerade die Pubertät gehäuft mit sich bringt, zu finden. Gleichzeitig möchte der Unterricht mit diesem Programm jungen Menschen Orientierung beim Aufbau
eines eigenen, sozial eingebundenen Wertesystems anbieten. Damit ordnet sich das Konzept von Lions-Quest „Erwachsen werden“ in den Ansatz der Life-Skills-Erziehung (Lebenskompetenz-Erziehung)
ein, dem von der aktuellen Forschung die größten Erfolgsaussichten bei der Prävention (selbst-) zerstörerischer Verhaltensweisen (Sucht- und Drogenabhängigkeit, Gewaltbereitschaft,
Suizidgefährdung) zugesprochen werden. Die Eltern werden in vielfältiger Weise in die Arbeit ihrer Kinder mit dem Programm aktiv einbezogen.